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Heinz Frei macht das Dutzend voll

119 Rollstuhlfahrer im Ziel / Monica Wetterstrom schnellste Frau

05.10.1999

Wieder verzeichnete der Alberto BERLIN-MARATHON ein großes Feld der Rennrollstuhlfahrer mit einem Starteranteil von über 70% aus dem Ausland. Bei guten Bedingungen kamen 119 Fahrer ins Ziel. Der Schweizer Heinz Frei hat dabei das Dutzend vol gemacht. Zum zwölften Mal siegte er in Berlin, seit 1991 ununterbrochen. Eine neue Weltbestzeit war es nicht, aber 1:23:55 Stunden bedeuten die drittbeste je in Berlin gefahrene Zeit und bestätigen seine souveräne Stellung innerhalb der Rennstuhlfahrer.

Wieder war es ein Start-Ziel-Rennen, bei dem er stets führend das Tempo bestimmte. Seine Konkurrenz muss versuchen im Windschatten mitzuhalten und Tempohärte zu beweisen. Wenn man das als Taktik bezeichnen will, so ist es seine. Vor allem die spurtstarken Fahrer muss Heinz Frei zermürben, um wegen seiner körperlichen Nachteile beim Zielsprint nicht zu unterliegen. Die Rechnung ist wieder aufgegangen, trotzdem der Franzose Joel Jeannot und der Russe Wladimir Kiseljew ihm bis ins Ziel gefolgt waren. Das ist neu für ihn in Berlin, denn meist kam er weit vor seinen Verfolgern allein an, etwa zehn Minuten dahinter das große Feld, das im Spurt die Plätze ausmachte. Der Zweite des Vorjahres, Thomas Gerlach (Dänemark), musste sich mit dem vierten Platz mit 1:32:37 Stunden begnügen, zeitgleich mit Sergej Schilow (Russland). Die große Überraschung beim 26. Alberto BERLIN-MARATHON waren die aus dem östlichen Europa angereisten Fahrer, die sich zwar mit guten Zeiten empfohlen hatten, deren Leistungsvermögen aber erst im Rennverlauf und in der Platzierung deutlich wurde: Vier russische und ein polnischer Athlet waren unter den ersten Neun. Erst auf Platz 20 kam mit Friedhelm Müller (TV Jahn Siegen) der erste Fahrer aus Deutschland ins Ziel, allerdings fehlte die Nationalmannschaft wegen einer Vorbereitung auf Wettkämpfe in Neuseeland. Schade, denn nach dem Rennverlauf wäre für einige eine Zeit unter 1:30 Stunden gut möglich gewesen.

Nur neun Frauen waren in einer zahlenmäßig kleinen Konkurrenz angetreten. Die Vorjahressiegerin, Edith Hunkeler (Schweiz), hatte wegen einer Handgelenksverletzung kurzfristig absagen müssen. So war Lily Anggreny (TV Wattenscheid) die große Favoritin. Unmittelbar vor Nachmeldeschluß ließ sich dann jedoch die Schwedin Monica Wetterstrom registrieren, Vorjahreszweite in Berlin. Sie hatte in diesem Jahr in Heidelberg und Rotterdam bereits gewonnen. Der Rennverlauf war ein völlig anderer als bei den Männern. Unterwegs wurde durch Windschattenfahren Kraft gespart, um dann im Spurt die Konkurrentinnen zu besiegen. Aus einer siebenköpfigen Gruppe hatte Monica Wetterström die schnelleren Arme und siegte in 1:48:08 Stunden vor Lily Anggreny (5 Sekunden zurück) sowie der Schweizerin Sandra Graf, die ein beeindruckendes Comeback zeigte.

Die Männer der T2- und T1-Funktionsklasse waren mit je 12 Startern gut besetzt. Auch hier gab es Siege der Favoriten durch Christoph Etzlstorfer (Österreich) in der T2 mit 1:56:49. Er blieb ein weiteres Mal deutlich unter zwei Stunden. Bereits bei 15 km hatte er sich von seinen Verfolgern abgesetzt. Nur in einer Spurtentscheidung konnte Reiner Pilz (SCC Berlin) in 2:00:16 Franz Weber (Schweiz) auf den dritten Platz verweisen und so die Einlaufreihenfolge des Vorjahres wiederholen. Auch Giuseppe Forni (SUI) wiederholte seinen Vorjahressieg in 2:28:02 vor dem stark verbesserten Norwegern Sven Jan Lövas. Die Plätze vier und fünf gingen an Thorsten Oppold und Heini Köberle (beide Schlierbach).

Aber nicht nur die sportlichen Highlights bestimmen den Alberto BERLIN-MARATHON. Es sind die Routiniers, die sich hier in Berlin immer wieder einfinden, trotzdem sie aus dem Leistungsbereich längst ausgeschieden sind. Stellvertretend für viele betrifft das Jan-Owe Mattsson (T2/Schweden), der bereits 1986 dabei war und seinen Freund und Konkurrenten Peter Carruthers (Großbritannien), die gemeinsam das Rennen in beachtlichen 2:16:18 beendeten. Andererseits sind es die zahlreichen Anfänger, die dieses Ereignis für einen Einstieg in diese Distanz nutzen. 16 Neulinge, darunter der erst 13-jährige Alhassane Baldé vom Team Sopur. In einer 9-köpfigen Gruppe fährt er als Zweiter mit 1:51:28 ins Ziel und zeigt auf den letzten Metern dabei noch erstaunliche Frische. In der gleichen Staffel natürlich sein Betreuer Errol Marklein, der vor allem zu Beginn des Rennens alle Mühe hatte, seinen Schützling zurückzuhalten. Nun hat Alhassane Baldé für seine nächsten Aufgaben eine erste Bestzeit gesetzt - und die kann sich sehen lassen.

Dr. Reiner Pilz


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