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Weltrekord beim Lauf der Superlative

Kenias erster Doppelsieg beim Alberto BERLIN-MARATHON

05.10.1999

Kenias erster Doppelsieg beim Alberto BERLIN-MARATHON sorgte für einen Paukenschlag in der Welt des Laufsports. Ein Millionenpublikum am Streckenrand wurde Zeitzeuge des hochkarätigsten Marathonlaufes aller Zeiten. Höhepunkt war der Weltrekord von Tegla Loroupe, die 2:20:43 Stunden lief, nachdem ihr kenianischer Landsmann Josephat Kiprono zuvor mit 2:06:44 Stunden eine Glanzzeit gerannt war. Insgesamt 27.112 Teilnehmer aus 73 Nationen starteten beim 26. Alberto BERLIN-MARATHON.

Doch der Weltrekord von Tegla Loroupe war nur eines von drei Superlativen, die dieser sensationelle Alberto BERLIN-MARATHON zu bieten hatte. Zum ersten Mal in der Geschichte des Marathonlaufes über die klassischen 42,195 km waren in einem Rennen gleich zwei Männer unter 2:07:00 Stunden geblieben: Neben Josephat Kiprono durchbrach völlig überraschend auch der Japaner Takayuki Inubushi mit 2:06:57 Stunden diese Traumgrenze des Marathons. Erst sechs Läufer sind jemals schneller als 2:07:00 gerannt - drei von ihnen schafften das in Berlin! Vor einem Jahr hatte der Brasilianer Ronaldo da Costa hier den Weltrekord von 2:06:05 Stunden aufgestellt. Kenias Doppeltriumph produzierte zudem die hochkarätigsten Siegzeiten, die bei Männern und Frauen in einem Marathon jemals gelaufen wurden. Zusammengerechnet ergeben die beiden Ergebnisse von Kiprono und Loroupe 4:27:27 Stunden. In dieser Wertung war zuvor der Rotterdam-Marathon Spitzenreiter mit 4:28:13 (1998). Und auch in einer anderen Rekordliste löste Berlin das Rennen von Rotterdam wieder ab: Im Schnitt der besten zehn Männerzeiten, der Auskunft gibt über die schnellsten Marathonstrecken der Welt, liegt Berlin mit 2:07:18,6 Stunden wieder an erster Stelle. Das mit Abstand spektakulärste deutsche Laufsportereignis ist zudem erst das zweite Rennen, das nun parallel die Weltrekorde der Männer und Frauen auch als Kursrekorde führen kann. Auch hier war der Rotterdam-Marathon Vorreiter, von April bis September 1998.

Doch dieser 26. Alberto BERLIN-MARATHON setzte bei einmal mehr idealen Witterungsbedingungen nicht nur Zeichen mit den Ergebnissen der Spitzenläufer, sondern er überzeugte auch in der Breite. Das Rennen, das der Berliner Traditionsklub Sport-Club Charlottenburg veranstaltet, hat zum zweiten Mal in Folge seine Position als einer der größten Marathonläufe der Welt untermauert. Lediglich die Klassiker in New York und London, mit denen der Alberto BERLIN-MARATHON den Vergleich inzwischen standhält, sowie das Rennen in Honolulu haben noch größere Marathonfelder. Mit 27.112 Teilnehmern wurde in Berlin die Rekordzahl des Vorjahres (27.621) fast erreicht - und das, obwohl es sich im vergangenen Jahr immerhin um die 25. Auflage gehandelt hatte. Doch auch ohne Jubiläum ist der Alberto BERLIN-MARATHON inzwischen ein Renner. Die zweithöchste Teilnehmerzahl, die eine Laufveranstaltung in Deutschland jemals hatte, setzte sich zusammen aus 22.758 Läufern, 4.179 Skatern, 127 Rollstuhlfahrern sowie 48 Power-Walkern. Zählt man noch die 5.548 Schüler hinzu, die sich am Alberto MINI-MARATHON über 4,2195 km beteiligten, hatte das Gesamtereignis Alberto BERLIN-MARATHON sogar 32.660 Starter. Hartwig Gauder, der ehemalige Geher-Olympiasieger, der als Walker nach 5:48:14 Stunden das Ziel erreichte, kommentierte: "Der Alberto BERLIN-MARATHON ist der beste Marathon der Welt."

Die Top-Skater verfehlten zwar ihr Ziel, die erste Zeit unter einer Stunde auf einer flachen Strecke zu erreichen, doch Tristan Loy (Frankreich) verbesserte mit 61:08,9 Minuten den Streckenrekord gleich um über sechs Minuten. Um fast fünf Minuten drückte die einzige deutsche Siegerin des Tages, Anne Titze (Groß-Gerau), die Kursbestzeit. Sie benötigte 69:32,4. Das Dutzend voll machte Rollstuhlfahrer Heinz Frei. Der Schweizer gewann zum zwölften Mal beim Alberto BERLIN-MARATHON und fuhr 1:23:57 Stunden. Schnellste Frau war hier die Schwedin Monica Wetterstrom (1:48:12). Die Berliner Meisterschaft sicherten sich wie im Vorjahr Annette Wolfrom (OSC/2:46:16) und Stéphane Franke (SCC), für den allerdings seine 2:16:59 Stunden eine Enttäuschung bedeuteten. Er verpasste die Olympianorm von 2:12:00 deutlich.

Bei Kilometer 17 hatte der erneut von Muskelproblemen geplagte Stéphane Franke den Kontakt zur Spitze verloren, die bis dahin zwar ein schnelles Tempo gelaufen war, allerdings keine Zwischenzeiten, die auf ein Ergebnis von unter 2:07 hindeuteten. Deutlich schneller wurde es dann zwischen Kilometer 20 und 25. Für diesen Abschnitt benötigte die Spitzengruppe, die bis dahin vom Bruder des Siegers, dem Tempomacher Isaac Kiprono angeführt wurde, 14:44 Minuten. Bei Kilometer 28 sorgte dann der 25-jährige Josephat Kirpono mit seinem Vorstoß für die Vorentscheidung. Er ließ seine beiden Trainingspartner Samson Kandie (Dritter in 2:08:31) und Henry Cherono (Fünfter in 2:10:37) sowie Inubushi und Hicham Chatt (Marokko/Vierter in 2:09:56), der übrigens Trainingspartner von Weltmeister Abel Antón (Spanien) ist, hinter sich. Später kam Takayuki Inubushi noch einmal bis auf rund 50 Meter an Kiprono heran. "Bei Kilometer 40 dachte ich, ich kann ihn einholen, aber dann bekam ich Probleme", erklärte Inubushi. Seinen japanischen Betreuern standen im Ziel die Tränen in den Augen - aus Freude über den ersten Japaner, der unter 2:07 Stunden gelaufen war und einen Asienrekord aufgestellt hatte. 13 Sekunden schneller war Kiprono, der sich insgesamt 110.000 DM verdiente.

Alles zusammen 230.000 DM verdiente sich Tegla Loroupe für ihren Weltrekord. Die Kenianerin lief konkurrenzlos vom ersten bis zum letzten Meter. Allerdings begann die 26-Jährige viel zu schnell. Schon nach unglaublichen 32:32 Minuten hatte sie die 10-km-Marke erreicht. Diese Zwischenzeit ist gut für ein Endergebnis von 2:17 Stunden! Noch beim Halbmarathon war Tegla Loroupe, die begleitet wurde von ihren Trainingspartnern Jacob Losian, Samson Negolepus und Clemens Kiprotich, mit 69:47 Minuten im Zeitplan für ein Ergebnis unter 2:20 Stunden. Dann musste sie jedoch auf Grund eines Muskelproblems das Tempo etwas drosseln. Doch zum Ende des Rennens konnte Tegla Loroupe noch einmal zusetzen, so dass sie einen Teil der verlorenen Zeit wieder aufholte und den zweiten Frauen-Weltrekord beim Alberto BERLIN-MARATHON aufstellte. Am Rande des Grunewaldes war 1977 Christa Vahlensieck (Wuppertal) 2:34:47,5 gelaufen. Ein glänzendes Rennen lief auch die zweitplatzierte Marleen Renders. Die belgische Vorjahressiegerin verbesserte als Zweite ihren Landesrekord auf 2:23:58. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Zeit und freue mich über den belgischen Rekord - und das, obwohl ich im Vorfeld des Rennens Magenprobleme hatte", sagte Marleen Renders, die bereits zum vierten Mal beim Alberto BERLIN-MARATHON startete und auch schon zweimal Dritte war.


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