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31. New-York-Marathon mit über 30.000 Läufern:

El Mouaziz siegt im Alleingang, Petrowa überrascht

07.11.2000

Einmal mehr hat der New-York-Marathon seine Rolle als großes Spektakel unterstrichen. Über 30.000 Läufer und wiederum ein Millionenpublikum an der Strecke unterstrichen die in dieser Hinsicht weltweit führende Stellung. Doch spitzensportlich macht der Marathon-Klassiker keinen Schritt nach vorne. Im Vergleich zum Chicago-Marathon, der zwei Wochen zuvor bei Männern und Frauen Weltspitzenzeiten produziert hatte, hat das Rennen von New York sogar an Boden verloren. Bemerkenswert ist, dass nun auch der zweite amerikanische Marathon-Herbstklassiker von einem aus Marokko stammenden Läufer gewonnen wurde. Während Chicago-Sieger Khalid Khannouchi inzwischen die US-Staatsbürgerschaft besitzt, triumphierte im Central Park sein früherer Landsmann Abdelkader El Mouaziz. Bei der 31. Auflage des Rennens siegte der Marokkaner im Alleingang in 2:10:09 Stunden. Erst fünf Wochen zuvor hatte er den olympischen Marathon absolviert. Auf der nicht leicht zu laufenden Strecke gab es bei den Männern jedoch keine weiteren guten Zeiten. Japhet Kosgei (Kenia) blieb als Zweiter mit großem Abstand in 2:12:30 um fast fünfeinhalb Minuten hinter seiner Bestzeit. Vergleichsweise besser waren da die Resultate des Frauen-Rennens. Neben der Überraschungs-Siegerin Ludmila Petrowa (Russland), die in 2:25:45 Stunden gewann, blieben drei weitere Läuferinnen unter 2:27 Stunden. Die Sieger des New-York-Marathons, der zum 25. Mal durch die Innenstadt führte, nachdem der Lauf in den ersten sechs Jahren im Central Park ausgetragen worden war, verdienten sich jeweils eine Prämie von 65.000 Dollar sowie ein Auto und obendrein auch noch einen Motorroller. Während El Mouaziz eine Zeitprämie von 10.000 Dollar erlief, erhielt Petrowa zusätzlich eine Prämie von 25.000 Dollar.

Bei kühlen Temperaturen von anfangs 7 Grad Celsius und Wind kam Abdelkader El Mouaziz mit einer ähnlichen Taktik wie bei zwei seiner Starts beim London-Marathon zum Erfolg. 1998 hatte sich der Außenseiter in London frühzeitig abgesetzt, baute seinen Vorsprung aus und wurde erst kurz vor dem Ziel von Abel Antón (Spanien) noch abgefangen. Ein Jahr später ließen die Favoriten den Marokkaner in London wieder ziehen, und dieses Mal holte ihn keiner mehr ein. Ohne Ausreißversuche hatte der 31-Jährige in diesem Jahr bereits Platz zwei in London und Rang sieben beim olympischen Marathon belegt. "Ich habe mich nach Olympia gut erholt, und ich war zuversichtlich, nachdem ich mich von den anderen gelöst hatte", erklärte Abdelkader El Mouaziz. Nachdem die große Führungsgruppe mit rund einem halben Dutzend Tempomachern den 10-km-Punkt in 30:23 Minuten erreicht hatte, tauchte El Mouaziz bereits vorne auf. Gemeinsam mit einem der Pacemaker, Jacob Losian (Kenia), setzte er sich dann auf dem nächsten 5-km-Abschnitt ab. Der Olympiasieger von Atlanta 1996, Josia Thugwane (Südafrika), schloss wenig später noch zu dem Marokkaner auf. Doch nach etwa 20 km musste Thugwane dem hohen Tempo Tribut zollen. Während El Mouaziz die Halbmarathonmarke nach sehr schnellen 63:08 Minuten erreicht hatte, lag der Südafrikaner bereits elf Sekunden zurück. Hinter ihm folgte weitere 15 Sekunden später eine fünfköpfige Gruppe mit Noah Bor, Japhet Kosgei, Benson Mbithi (alle Kenia), Shadrack Hoff und Benedict Kimondiu (beide Südafrika). Nachdem Vorjahressieger Joseph Chebet (Kenia) krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen war, spielten zwei andere New-York-Marathon-Sieger bei Halbzeit keine Rolle mehr: German Silva (Mexiko), Sieger 1994 und '95, und John Kagwe (Kenia/1997 und '98) lagen bereits fast zwei Minuten hinter Abdelkader El Mouaziz.

Während hinter dem Marokkaner die Verfolgergruppe auseinanderfiel, vergrößerte El Mouaziz seinen Vorsprung ständig. Schnell lag Japhet Kosgei über eine Minute zurück, und als es auf den letzten Meilen durch den Central Park ging, waren es sogar zwei. Längst lief zwar auch El Mouaziz nicht mehr so flüssig wie in der ersten Hälfte des Rennens, aber die Konkurrenz war an diesem Tag nicht stark genug, um ihn einzuholen.

Ganz anders lief das Rennen bei den Frauen. In der zweiten Rennhälfte gab es an der Spitze fast keinen Tempoverlust. Zuvor war eine große Gruppe mit bis zu 14 Läuferinnen lange Zeit zusammen geblieben. Darunter waren einige, die in den letzten drei bis acht Wochen allerdings schon einen Marathon gelaufen waren: Tegla Loroupe (Kenia/13. in Sydney), Vorjahressiegerin Adriana Fernandez (Mexiko/16. in Sydney), Franca Fiacconi (Italien/2. in Berlin in 2:26:42), Kerryn McCann (Australien/11. in Sydney) und Sun Yingjie (China), die erst am 15. Oktober Zweite in Peking gewesen war (2:26:36). Und bei allen von ihnen wird sich dieser eigentlich viel zu kurze Abstand bemerkbar gemacht haben. Als die Hälfte der Strecke nach 1:12:38 Stunden gelaufen war, lagen aus dieser Gruppe nur noch Fiacconi und Sun an der Spitze - gemeinsam mit Ludmila Petrowa, Hellen Kimutai, Florence Barsosio (beide Kenia) sowie Yuko Arimori (Japan). McCann folgte sieben Sekunden später, kurz hinter ihr lief Fernandez. Beide hatten wie die dahinter laufenden Esther Kiplagat (Kenia) und Swetlana Schakarowa (Russland) nichts mehr mit dem Rennen an der Spitze zu tun. Das schien bei Halbzeit auch für Tegla Loroupe zu gelten, die als Elfte bereits 35 Sekunden Rückstand hatte. Aber kurz nach der 20-Meilen-Marke hatte sie sich noch einmal bis auf Rang drei nach vorne geschoben. Arimori, Barsosio, Fiacconi und Sun waren in dieser Reihenfolge zurückgefallen. Loroupes Rückstand auf das Führungsduo mit Kimutai und Petrowa betrug zeitweilig nur noch 18 Sekunden. Doch im welligen Central Park lief nichts mehr bei Loroupe, während sich vorne Petrowa von Kimutai löste und ihrem größten Triumph entgegen rannte. Die 32-Jährige Russin hatte zuvor eine Bestzeit von 2:29:13 Stunden, gelaufen als Siebente in Boston 1999. Während Tegla Loroupe noch auf Platz sechs zurückfiel, wurde die am Ende stark aufkommende Fiacconi Zweite. Margaret Okayo (Kenia), die zwei Wochen zuvor in Chicago mit Magenproblemen aufgegeben hatte, kam noch auf Rang drei.

Ludmila Petrowa erklärte ihre deutliche Steigerung vor allen Dingen mit besseren Trainingsbedingungen. Ihr Mann habe ihr im Haushalt den Rücken freigehalten und sich um die beiden Kinder gekümmert, so dass die Läuferin mehr Zeit zum Training hatte. Für Tegla Loroupe endete währenddessen ein Jahr, das ihr in der zweiten Hälfte große Enttäuschungen gebracht hatte. Als Favoritin in Sydney angetreten, erfüllte sich auf Grund von Magenproblemen der Traum vom Marathon-Olympiasieg nicht.

Ergebnisse:

Männer: 1. Abdelkader El Mouaziz (MAR)2:10:09, 2. Japhet Kosgei (KEN)2:12:30, 3. Shem Kororia (KEN)2:12:33, 4. Elijah Korir (KEN)2:13:00, 5. Abraham Assefa (ETH) 2:13:16, 6. Josia Thugwane (RSA)2:15:25 , 7. Yasuaki Yamamoto (JPN) 2:15:37, 8. Simon Bor (KEN)2:16:23, 9. Mathias Ntawurikura (Ruanda)2:16:26, 10. John Kagwe (KEN)2:17:02, 11. Koji Shimizu (JPN) 2:18:55,12. Shadrack Hoff (RSA) 2:18:57, 13. Marco Orsi (ITA) 2:20:09, 14. German Silva (MEX) 2:20:41, 15. Joseph Mereng (KEN) 2:20:54, 16. Benedict Kimondiu (KEN) 2:21:27, 17. Sam Ngatia (KEN) 2:22:58,18. Chris Verbeeck (BEL) 2:23:14, 19. Paul Pilkington (USA) 2:23:33, 20. Fabien Manzanares (FRA)2:23:35.

Frauen: 1. Ludmila Petrowa (RUS) 2:25:45, 2. Franca Fiacconi (ITA) 2:26:03, 3. Margaret Okayo (KEN)2:26:36, 4. Hellen Kimutai (KEN) 2:26:42, 5. Florence Barsosio (KEN) 2:27:00, 6. Tegla Loroupe 2:29:35, 7. Yingjie Sun (JPN) 2:30:13, 8. Kerryn McCann (AUS) 2:30:39, 9. Esther Kiplagat (KEN) 2:30:52, 10. Yuko Arimori (JPN) 2:31:12, 11. Hellen Kimaiyo (KEN) 2:32:11, 12. Swetlana Schakarowa (RUS) 2:32:35, 13. Adriana Fernandez (MEX)2:35:20, 14. Silvana Trampuz (ITA) 2:37:02, 15. Zofia Wieciorkowska (POL) 2:43:09, 16. Suzi Morris (USA) 2:45:17, …, 23. Annette Wolfrom (OSC Berlin) 2:49:57.


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