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"Gut vorbereitet ist, wer gesund an den Start geht"
DIE KOLUMNE ZUM MITTWOCH
18.07.2001
Medizinische Absicherung bereits im Vorfeld.Das ist unser Anliegen
Dr. med. Willi Heepe
Medizinischer Director des real,- BERLIN-MARATHON
Headlines in Zeitungen, wie vor Jahren: "Der Tod läuft mit"- haben wir trotz des plakativen Stils ernst genommen. Der real,- BERLIN-MARATHON- Medical Service möchte in der heutigen Kolumne darauf nochmals näher eingehen- denn die Veranstaltung lebt nicht nur von Rekorden, sondern in erster Linie von den Menschen, welche mit einem Lächeln und ohne größere Probleme die Ziellinie am 30. September überqueren. Der Laufboom im Breitensport hat die letzten zwei Jahre eingesetzt, zuletzt auch wegen der positiven gesundheitlichen Auswirkungen auf unser Organsystem. Wir freuen uns über diese Entwicklung und geben gerne Hinweise für all diejenigen, die zum ersten Mal den Marathon laufen, aber auch für jene, für die es mittlerweile einen Routinelauf darstellt.
Alljährlich müssen Tausende von Sportlern bei Läufen im Ausland ,wie beispielsweise beim Paris- Marathon, ein Sport- und Gesundheitszeugnis vorlegen, um teilnehmen zu dürfen. Ein analoges Ansinnen wird immer wieder an die Verantwortlichen des real,- BERLIN- MARATHON (diese Pflicht bestand in Berlin 1974-76) herangetragen.
Die Pflicht, ein sogenanntes "Sportgesundheitsattest" bei Laufveranstaltungen vorzulegen, ist aber aus diversen Gründen weder praktikabel noch sinnvoll.
Ein großes Segment von Läufern hat noch nie eine sportärztliche Untersuchung vornehmen lassen und lehnt ein solches Ansinnen kategorisch ab. Eine Zwangsuntersuchung dieser Kandidaten ist aus vielen Gründen nicht realisierbar und macht auch wenig Sinn.
Nicht die Pflicht des Arztbesuches bewahrt uns vor ernsthaften gesundheitlichen Schäden beim Sporttreibenden, sondern allein die Erkenntnis, dass körperliche Belastungen ggf. auch im Grenzbereich einer Eigenverantwortlichkeit, Disziplin und regelmäßiger Kontrollen bedürfen!
Das Medical Team des real- BERLIN-MARATHON möchte die Eigenverantwortung ansprechen.
Die Selbstverständlichkeit einer freiwilligen regelmäßigen Gesundheitskontrolle ist das Ziel. Damit wird das Risiko bei einer Teilnahme am Marathon oder einer anderen Veranstaltung kalkulierbar und auf ein äußerstes Minimum reduziert. Der real,- BERLIN- MARATHON bietet darüber hinaus Läuferinnen und Läufern in einem Jahresprogramm zudem eine Informationsplattform die Beispielfunktion hat. Diverse Veranstaltungen wie das Sportforum, die Laufberatung im Internet, ein sportmedizinisches Angebot bis hin zu kontrollierten Laufgruppen und weitere mannigfaltige Beratungsangebote sind in Berlin mit verschiedenen Partnern etabliert. Viele nehmen bereits dieses Angebot wahr - denn - die Übermittlung von Wissen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen stellt für uns den Schlüssel des Servicebereiches dar, um die Teilnehmer unserer Laufveranstaltungen optimal zu versorgen und bereits im Vorfeld alles Mögliche zu tun, um "ernsthafte Zwischenfälle" mehr und mehr zu minimieren.
DENNOCH
Es gibt genügend Menschen, und unter den Läufern sind es nicht wenige, die ein bestimmtes bekanntes Risiko in sich tragen, dies wissen oder ahnen, und glauben, es auf irgend eine Weise mit dem Sport zu besiegen oder durch den Sport zu gesunden. Sie werden immer wieder ihr Risiko verstecken und ggf. auch an ärztlichen Untersuchungen vorbei mogeln. Sie werden auch in Zukunft ein unkalkulierbares Risiko jeder Sportveranstaltung darstellen und wir müssen mit ihnen einfach leben.
Es gibt gesundheitliche Risiken, die sich in wenigen Tagen oder sogar Stunden entwickeln können, wie z.B. Virus- oder bakterielle Infekte. Diese können in einem Tage oder Wochen alten Attest nicht erfaßt werden, stellen jedoch das höchste Risiko für die Teilnahme an einer Sportveranstaltung dar. Gerade diese Gruppe braucht aktuelle ärztliche Beratung rund um den Wettkampf, insbesondere in den Tagen vor dem Wettkampf, - und gerade diese Gruppe braucht ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit aus einem ausreichenden Informationsstand heraus.
Konsultieren Sie in diesem Falle das Medical Team des real,- BERLIN-MARATHON an den 2,5 Tagen auf der Sport- und Gesundheitsmesse. Nehmen Sie diesen Service an. Er ist völlig kostenfrei.
Weiterhin rekrutiert sich ein großes Kontingent der Sportler aus Hochrisikogruppen, z.B. Rauchern , Übergewichtigen oder Menschen mit Stoffwechselstörungen etc. Diese Gruppe zeigt keine Symptome einer Gefährdung, fühlt sich erstmals unter sportlichem Tun wohl und sieht häufig nicht die extreme Notwendigkeit einer sorgfältigen ärztlichen Analytik für die Teilnahme an Wettkämpfen oder Extrembelastungen. Diese Gruppe wird häufig bei oberflächlichen ärztlichen Untersuchungen in ihrer wahren Risikokonstellation nicht erkannt, stellt jedoch einen Großteil der Komplikationen der weltweiten Läufe dar.
Konsultieren Sie in diesem Falle vorab einen Arzt mit sportmedizinischer Erfahrung.
Wir, die Verantwortlichen der Medizinischen Abteilung des real,- BERLIN-MARATHON möchten aus diesem Grund bereits heute, Wochen vor der Veranstaltung an alle Teilnehmer aus dem In- und Ausland appellieren
Unterziehen Sie sich einem freiwilligen sportmedizinischen Check für Jüngere in 2- jährigen, ab dem 35. Lebensjahr in 1-ährigen Abständen. Dieser sollte in Zusammenarbeit Hausarzt- Sportmedizin erfolgen. Weltweit gibt es diverse Institute und Praxen, die das vornehmen.
Diagnostikverfahren hierbei sind:
Allgemeine Untersuchung mit einer sportartspezifischen Anamnese,
Komplexe Analyse des Muskel- Sehnen- und Skelettapparates,
Belastungs-EKG zum Ausschluss von Herz- Kreislauf Erkrankungen,
Blutbild,
Eventuell ein Ultraschall des Herzens ( Echocardiographie)
Eventuell eine komplexe Leistungsdiagnostik inkl. spiroergometrischer
Überprüfung
Im zweiten Teil der Mittwochskolumne Anfang September geben wir dann sportmedizinische Tips, wie Sie Ihre letzten Vorbereitungen auf den Lauf treffen sollten und was Sie zu beachten haben. Unser Internet-Forum kann gerade hierbei mehr als hilfreich sein.
Dr. med. Willi Heepe
Dipl. Sportwiss. Jürgen Lock,
Juergen.Lock@berlin-marathon.com
info@sms-berlin.de
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